Geologie
Dieses Jahr ging es bei der Experimenta um das Thema „Geologie“. Passend dazu schmückten viele Ausflüge ins Grüne und Steinige das Programm, aber dazu gleich mehr…
Um von vorne zu beginnen: Die Experimenta 2019 wurde am Sonntag (28.07.) in der Jugendherberge Oberreifenberg eingeleitet. Nachdem alle Familien angereist waren, gab es eine kurze Willkommensrede und dann wurden die Eltern auch schon gebeten, sich für die kommende Woche von ihren Kindern zu verabschieden. Denn wir konnten es kaum erwarten, mit unserem geplanten Programm zu beginnen. Nach dem Mittagessen starteten die Kennenlernspiele, bei denen neben dem Kennenlernen von Namen auch das Auffrischen und Neuknüpfen von Freundschaften auf dem Plan stand. Im Anschluss daran gaben die beiden naturwissenschaftlichen Betreuerinnen einen kleinen Einblick in die Geowissenschaften. Zu Beginn wurde vorgestellt, was das Studium der Geowissenschaften bedeutet, welche Möglichkeiten unter anderem für einen Absolventen des Masterstudiums bereitstehen und vor allem, mit welchen Aspekten der Erde sich Geowissenschaftler beschäftigen. Kurz wurde das Programm für die kommende Woche besprochen, wobei hier natürlich nicht alles verraten wurde (es sollte noch einige Überraschungen geben). Am Abend starteten wir mit dem diesjährigen Wochenspiel. Hierbei mussten die Kinder und Betreuer über die Woche versuchen, ihr gelostes „Opfer“ mit Aufgaben wie: High-Five geben oder jemanden dazu zu bringen Worte wie „Käsekuchen“ oder „Schifffahrtsgesellschaft“ zu sagen, um die Ecke zu bringen. Geendet hat der Tag mit dem ersten Abendkreis in den frisch bezogenen Zimmern, der ab dann jeden Tag abschloss.
Nach dem ersten aufregenden Tag ging es dann richtig los mit dem naturwissenschaftlichen Programm. Es wurden Gesteine und Minerale betrachtet, Definitionen und Klassifikationen dieser besprochen und deren Herkunft diskutiert. Damit einhergehend wurde der Erdaufbau, die Plattentektonik und Vulkanismus bearbeitet. Auch das Experimentieren kam mit Experimenten wie die „Explosion“ eines Vulkans und die „Verschiebungen der Erdkruste“ nicht zu kurz. Nachmittags ging es auf eine längere Wanderung, bei der die Kinder gelernt haben, wie Geologen im Feld arbeiten. Hierbei wurde der Taunusquarzit am Glaskopf betrachtet, gezeichnet und alle die es gerne versuchen wollten, durften mit Schutzbrille und nach Anweisungen der Betreuerinnen mit dem Geologenhammer Quarzit abschlagen. Abends boten die Betreuer verschiedene AGs an. Hier gab es (wie jedes Jahr) eine bunte Mischung aus sportlichen Aktivitäten wie Tischtennis, Basketball und Tanzen, kreativen Angeboten wie das Basteln von Lesezeichen oder Knüpfen von Freundschaftsbändern bis hin zu Sprachkursen oder einer kleinen Einführung in das Programmieren.
Am Dienstag ging es im Nawi-Programm um die Geophysik. Im Fokus lag die Entstehung von Erdbeben und deren Auswirkungen auf die Umwelt, Videos und Fotos sollten Eindrücke von gewaltigen Vulkanausbrüchen, Hangrutschen und Sturzfluten verdeutlichen. Knifflige Rechenaufgaben ließen die Köpfe rauchen und verdeutlichten gleichzeitig das Mathe- und Physik-Niveau, das Geologen benötigen. Nachmittags bekamen wir eine Führung in der Messstation auf dem kleinen Feldberg. Im Anschluss daran standen die Wettkampfspiele auf dem Programm. Die Kinder bildeten vier Teams, in denen sie gemeinsam mit aller Kraft um den Sieg an verschiedenen Stationen kämpften. Eine gute Kommunikation und Zusammenarbeit im Team war gefragt, wenn man als Sieger hervortreten wollte. Rhythmusgefühl, Geschicklichkeit und Kraft brauchten sie, um an Stationen wie „Cornhole“, „Inselhüpfen“, „Water-ball“ oder „Schubkarren-Rennen“ zu bestehen. Beim „Inselhüpfen“ mussten die Teilnehmer in begrenzter Zeit hüpfend von „Insel“ zu „Insel“ springen und dabei einen Becher voll mit Wasser auf die andere Seite des Feldes transportieren, um als Team so viel Wasser wie möglich zu retten. Bei „Water-ball“ spielten jeweils zwei Teams gegeneinander. Es musste mit einem Stock eine Wasserflasche in der Mitte des Feldes umgeworfen werden. Hatte ein Team dies geschafft, musste es so schnell wie möglich einen Becher Wasser trinken, bevor das andere Team die Flasche wieder aufgestellt und den Stock zurückgebracht hat. Wer zuerst leere Becher vorweisen konnte, marschierte als Sieger zur nächsten Station. Beim „Cornhole“ (das neben den Programmpunkten in jeder freien Minute gespielt wurde) musste das Team innerhalb begrenzter Zeit so viele Maissäckchen in ein Loch eines erhöhten Holzbrettes werfen, wie möglich. Beim „Schubkarren-Rennen“ mussten sie als Zweierpärchen einen Parcours ablaufen. Einer als Schubkarre, der andere als Schubkarren-Träger.
Mittwoch ist immer unser Ausflugtag. Dieses Jahr ging es – passend zum Thema Geologie – zum UNESCO Welterbe in die Grube Messel. Am Vormittag gab es deshalb passend eine kleine Einführung in die Paläontologie, es wurden Fossilien betrachtet und in Gruppen wurden die Erdzeitalter und die jeweiligen wichtigsten Ereignisse der einzelnen Perioden erarbeitet. Um 13 Uhr ging es dann endlich los. Nach einer spaßigen Busfahrt nahm uns vor Ort auch schon unsere Grubenführerin in Empfang und führte uns durch die Grube und damit die Entwicklungsgeschichte der Erde von 48 Mio. Jahren. Wir erfuhren einiges über die Geschichte und Funde der Grube, durften Schieferplatten begutachten (und essen), gefundene Fossilien betrachten und sprudelndes Grundwasser probieren (das sehr schwefelhaltig roch und schmeckte). Am Abend machten wir einen Kinoabend mit Knabbereien und folgten beim Film „Madagaskar“ den vier New Yorker Zootieren auf ihrer Reise zu den Lemuren.
Nachdem der Mittwoch etwas regnerisch begonnen hatte, erfreute uns am Donnerstag der sonnige Tag, der unser Geländespiel noch schöner machte. Bevor wir mit dem Geländespiel starteten, ging es im Nawi-Programm um die Themen „Mineralogie und Umwelt“. Ein kleiner Einblick in die Welt der Kristalle und deren chemischen Aufbau lieferte viel Gesprächsstoff. Nachmittags wurden die Themen Wasser, Boden und Schadstoffe aufgegriffen. Dabei testeten die Kinder unter anderem selbst die Wasseraufnahmefähigkeit von Böden und erarbeiteten den Wasserkreislauf selbstständig. Im Geländespiel wurde dieses Jahr um gefundene Goldbarren duelliert. Zwei Goldgräber-Gruppen und zwei Banditen-Gruppen suchten auf dem gesamten Jugendherbergsgelände nach versteckten Goldbarren. Dabei war die Aufgabe der Goldgräber diese zu finden und zur „Bank“ zu bringen und die der Banditen, Goldgräber mit Goldbarren in den Händen zu fangen. Gelang es einem Goldgräber, ohne von einem Banditen gefangen zu werden, den Goldbarren in die Bank zu bringen, war der Barren sicher auf der Bank gelagert. Wurde er allerdings vor der „Safe-Zone“ gefangen, duellierten Goldgräber und Bandit sich bei einer Runde „Cornhole“ um das Stück Gold. Gewonnen hatte am Ende das Team mit den meisten Barren. Das Abendessen wurde an diesem Tag durch gemeinsames Grillen auf unserer Terrasse abgelöst. Und nach den letzten AGs für die Woche, endete der Tag dieses Jahr (nachdem es letztes Jahr aufgrund von Waldbrandgefahr ausfallen musste) mit einem ersehnten Highlight – dem Lagerfeuer.
Freitag ist der Vorbereitungstag für die Kinder: Die Abschlusspräsentationen für den kommenden Tag mussten erstellt, ausgearbeitet und geprobt werden. Während die Kinder damit vollauf beschäftigt waren, trafen die Betreuer die Vorbereitungen für den letzten Abend, der wieder mit einer Kinder-Disco enden sollte. In der weltberühmten Disco „Tanzlokal Hüftgold“ konnten die Kinder die Woche mit viel Gelächter, guten Gesprächen und schicken Tanzmoves genießend abschließen.
Uns Betreuern hat die Experimenta 2019 unglaublich viel Spaß gemacht. Wir haben viele tolle Kinder kennengelernt, auf die wir uns im nächsten Jahr wieder sehr freuen würden.
Herzlichen Dank an die DGhK, die Kirmser-Stiftung, die Jugendherberge Oberreifenberg und die Kinder für eine unvergessliche Woche.
Annika, David, Jana, Lucas, Marius und Martina