Nach langer Corona-Pause fand diesen Sommer endlich wieder eine DGhK-Kinderfreizeit statt. Am 24. August reisten 21 Kinder und 4 Betreuer nach Lauterbach, um das Summer Camp ’23 anzutreten. Mit dem Ziel, den Kindern viele Begegnungsmöglichkeiten zu eröffnen, gestalteten wir die vier gemeinsamen Tage mit unterschiedlichsten Aufgaben und Programmpunkten, aber auch viel Freizeit, in der die Kinder auf dem großen Gelände der Jugendherberge spielen und einfach zusammen sein konnten.
Wir ließen uns das erste gemeinsame Mittagessen schmecken. Im Anschluss daran begann das Kennenlernprogramm und wir amüsierten uns köstlich beim Spiel „Florian Feuerwehrmann“ über Berufe wie „Toilettentieftaucher“ oder „Menschheitsvoranbringer“. Weiter ging es mit dem Spiel „Alle, die…“ bei dem jemand in der Mitte eines Kreises steht und versucht einen Sitzplatz zu ergattern, indem er Merkmale nennt, die auf mehrere Kinder zutreffen können. Die erste Schüchternheit war danach gebrochen und wir gingen an die Zimmereinteilung. Wir waren sehr überrascht, als nach nur wenigen Minuten die Zimmer feststanden, ohne dass wir Betreuer unterstützen mussten. Das war der Vorbote, dass die Kinder schnell zu einer großartigen Gruppe mit echtem Teamgeist zusammenwachsen würden…
Die Zimmer wurden bezogen und die Freizeit bis zum nächsten Programmpunkt genutzt. Schnell entdeckten die Kinder die Schaukeln, die zum Mittelpunkt der Freizeitbeschäftigung werden sollten. Bevor wir mit der zweiten Runde Kennenlernspiele begannen, legten wir zusammen die Regeln fest, die den Kindern und uns für unserer gemeinsame Zeit wichtig waren. Dann ging es in die zweite Runde der Kennenlernspiele. Beim Kennenlern-Bingo ging es darum, einander anzusprechen und persönliche Aspekte abzufragen. Als Abschluss zeigten allen beim Spiel „Zipp-Zapp“, wie gut sie sich die Namen der anderen schon eingeprägt hatten.
Bevor wir den Abend mit einem kleinen AG-Angebot (Cornhole-Turnier, Freundschaftsbänder knüpfen und Gesellschaftsspiele spielen) ausklingen ließen, starteten wir unser Freizeitübergreifendes „Mörderspiel“, bei dem jeder den Namen seines „Opfers“ und eine „Tatwaffe“ (Becher, Stock, Stuhl) bekam, die dem Opfer in einem unbeobachteten Moment überreicht werden musste. Hatte man sein Opfer erfolgreich um die Ecke gebracht, erhielt man den Namen des Opfers, sowie seine Tatwaffe. Der erste Tag endete mit den Abendkreisen auf den Zimmern, in denen der Tag reflektiert, sich über andere Themen ausgetauscht oder gemeinsam gespielt wurde.
Am Freitagvormittag wurden vier verschiedene Workshops angeboten, in die sich die Kinder selbstständig einwählen durften. Zur Auswahl standen:
– Solarautos bauen mit Moritz
– Stop-Motion-Film drehen mit Lena
– Makramee-Blumenampel knüpfen mit Martina
– Eintauchen in das Rollenspiel „Das schwarze Auge“ mit Florian
Am Nachmittag wurden die Kinder in vier Teams eingeteilt, die bei verschiedenen Wettkampfspielen gegeneinander antraten. Jedes Team versuchte gemeinsam den höchsten Turm zu bauen, beim Spiel „Taschenrechner“ die beste Zeit zu erreichen und bei Cornhole zu brillieren. Bei einem kleinen „Ritterturnier“ mussten die Teams in verschiedenen Disziplinen antreten und versuchen, Punkte zu ergattern. Zuerst wurde ein Team-Name, sowie ein Team-Wappen entworfen, dann war Genauigkeit gefragt beim „Lanzenreiten“ und dem Frisbee-Wurf. Beim Toffifee-Lauf bewiesen die Kinder eine ruhige Hand und beim Apfeltauchen zeigte sich, wer keine Scheu vor Wasser hatte.
In den AGs am Abend konnten die Kinder an unfertigen Produkten der Workshops weiterarbeiten oder beim Malen und Spielen zur Ruhe kommen.
Der Samstag war unser Ausflugstag, es ging mit dem Bus nach Bad Hersfeld. Dort wartete bereits Martin (Erlebnispädagoge von „Mit Sack und Pack“) auf uns. Nach ein paar lustigen und teambildenden Spielen halfen die Kinder fleißig dabei, Holzbretter, schwarze Säcke, Seile und Schwimmwesten ans Ufer des Fuldasees zu tragen. Dort erfuhren sie dann endlich, dass sie heute in zwei Gruppen jeweils ein Floß bauen durften, mit dem es später auch auf den See gehen sollte. Die Kinder waren sehr fleißig, während die Betreuer sich eine kleine Pause gönnen durften, denn Martin hatte alles im Blick und unterstützte die Gruppen.
Immer 4-5 Kinder durften mit den fertigen Flößen lospaddeln, die anderen haben in der Zeit gemeinsam Frisbee oder Volleyball gespielt oder sind sogar schwimmen gegangen. Die Sonne schien und lud zu einer Wasserschlacht auf See ein. Auf der Rückfahrt war der Bus erstaunlich ruhig, denn viele nutzten die Stunde, um etwas Schlaf aufzuholen. Das war auch wichtig, denn der Abend sollte noch lang werden. Was nämlich auf keiner DGhK-Freizeit fehlen darf… das Lagerfeuer!
Es wurde fleißig Feuerholz gesammelt und Stöcke geschnitzt und als das Feuer brannte und es langsam dunkel wurde, zeigte sich die Magie eines Lagerfeuers. Die Kinder begannen von sich aus gemeinsam zu singen und als die Musikbox zur Unterstützung lief, setzten sich alle Kinder nebeneinander, umarmten sich, sangen und bewegten sich gemeinsam zur Musik. Wir sangen, aßen Stockbrot und redeten. Dabei sagte eine Teilnehmerin einen prägnanten Satz, der uns Betreuer tief ergriff, weil es das ist, was wir den Kindern bei diesen Freizeiten ermöglichen wollen: „Hier ist es irgendwie anders. Wenn ich zuhause mit meiner besten Freundin rede, tut sie zwar immer so, als ob sie mich versteht, aber eigentlich versteht sie mich nicht. Aber hier verstehen mich irgendwie alle.“
Uns Betreuern hat das SummerCamp 2023 unglaublich viel Spaß gemacht. Wir haben viele tolle Kinder kennengelernt, die während der wenigen Tage eng zusammen gewachsen sind und freuen uns darauf, viele bei den nächsten DGhK-Freizeiten wiederzusehen.
Herzlichen Dank an die DGhK, die Kirmser-Stiftung, die Jugendherberge Lauterbach und die Kinder für ein paar unvergessliche Tage!
Moritz, Lena, Florian und Martina